Es ist mittlerweile zur guten Tradition geworden, dass sich Karatekas aus ganz Sachsen-Anhalt über alle Altersklassen und Stilrichtungen hinweg zu Jahresbeginn zum gemeinsamen Trainieren, Weiterbildung und Erfahrungsaustausch treffen.
So waren denn auch am Samstag, den 12.01.2019 bei trübem Wetter 110 Karatekas nach Gernrode gekommen, um ihrer Kampfkunst unter den vorbenannten Aspekten zu fröhnen.
Der Karateverband Sachsen-Anhalt e.V. hatte dafür sowohl aus den Reihen seiner Amtsträger, wie auch Trainer Referenten gewinnen können, die Ihr Wissen den Aktiven teilweise ehrenamtlich zur Verfügung stellten.
Im Zuge dessen zeigte Alexander Löwe nach der Eröffnung in seinem Part Möglichkeiten auf, wie man den Kata - Wettkampfbereich durch Koordinationstraining effektiver und abwechslungsreicher gestalten kann - was oft genug geeignet war, bei den Teilnehmern für ein vorübergehendes Abhandenkommen der Koordination zu sorgen.
Parallel dazu suchte Felix Kuse - dankenswerterweise in Vertretung für den kurzfristig erkrankten Michel Olschweski - die Teilnehmer in aktuellen Tendenzen im Kumite-Wettkampfbereich zu unterweisen.
Gleichzeitig begann sich Christian Ruszynski im Rahmen eines Dan-Anwärter-Lehrganges um die Kenntnisvermittlung des aktuellen Wettkampfregelwerkes zu kümmern.
Im Anschluß daran startete Sebastian Edelmann mit einem kleineren Kreis von Interessenten zu eruieren, was Athletiktraining, sein könnte, was es ist und was es eben nicht ist. Ob die Masse der Teilnehmer des KVSA-Tages seine Thematik „Athletiktraining“ mit „zuviel quälender Anstrengung“ gleichgesetzt und das Weite gesucht hatte, blieb dabei unklar. Jedenfalls sorgte er bei den Anwesenden für die Klärung dahingehend oft zu verzeichnender Mißverständnisse und zeigte mit entsprechnden Übungen die möglichen Möglichkeiten eines dahingehenden Trainings, aber auch dessen Unmöglichkeiten auf.
Gleichzeitig ging Christopher Krähnert auf Besonderheiten der Stilrichtung JKD im Bereich Kata ein.
Anschließend übernahm einerseits Mathias Witzke nahzu spiegelbildlich das Training am selben Ort – nur dass er Kata unter den Aspekten der Stilrichtung Shotokan beleuchtete.
Andererseits widmete sich Ralph Leitloff mit Unterstützung durch Andreas Paetznik der Problematik, was das Bunkai einer Kata im Sinne der ursprünglichen Intention des Karate als Selbstverteidigungs war, sein sollte, bzw. heute ist. Dabei wurde am Beispiel eines einfachen Bunkai auf der Basis der Heian Shodan/Pinan Nidan herausgearbeitet, demonstriert und geübt, dass jedes Bunkai selbstverteidigungsgeeignet sein muss, es ansonsten, wie oft im Wettkampf zu beobachten, eine untaugliche Show sei; dass es im System der Heian-/Pinan-Katas nur eine Bewegung in Form einer vorwärts gerichtete Angriffsbewegung gäbe, alles Weitere aus dieser Bewegung heraus entstünde und ein solches Konstrukt ein einfaches, universell, insbesondere für Anfänger für die Selbstverteidigung geeignetes System darstelle.
Die abschießenden Trainingseinheiten wurden wiederum von Sebastian Edelmann mit der Vermittlung effizienter - kumiteorientierter - Partnerübungen sowie von Christopher Krähnert mit dem zweiten Teil seines JKD-stilrichtungsbezogenen Katatrainings gestaltet, während Mathias Witzke einen Prüferlehrgang anbot.
Bei dieser Masse von zu vermittelndem Stoff war es fast folgerichtig, dass die geplante Dauer des KVSA-Tages etwas überzogen wurde und die letzten Teilnehmer erst gegen halb vier die Trainingshalle verließen.
Einen Dank an dieser Stelle an den Verein Yamakawa Ballenstedt, welcher die Sporthalle bzw. Schulungsräume organisiert und sich um die Bereitstellung von Speis und Trank gekümmert haben.
Text: Pressereferent KVSA
Bilder: Andreas Paetznik sowie Pressereferent KVSA